- Xixia
- Xixia[ɕiɕi̯a; chinesisch »westliches Xia«], Hsi-hsia, chinesischer Name des Staates der Tanguten in Nordwestchina im 10.-13. Jahrhundert Sein Gebiet umfasste die Ordosregion und den Gansukorridor und reichte im Westen bis Hami, im Osten bis an den Hwangho. Die Hauptstadt lag in der Nähe des heutigen Yinchuang. 982 wurden die Fürsten von Xixia vom chinesischen Songreich unabhängig, blieben aber formell Vasallen. Li Yuanhao, der 1032-48 regierte, nahm 1038 den Titel »Kaiser von Groß-Xia« an und sagte sich damit völlig von China los. Dies führte zu Kriegen mit den Song, in denen die Grenzen zwischen beiden Staaten festgelegt und die Song zu jährlichen Zahlungen (Seide, Tee, Silber) verpflichtet wurden. Unter den Herrschern Chongzong (Qianshun, 1086-1139) und Renzong (Renxiao, 1140-93) erreichte Xixia einen Höhepunkt kultureller Leistungen und wirtschaftlicher Prosperität. Wichtigstes Exportgut waren Pferde; außerdem kontrollierte Xixia den Handel zwischen China und Zentralasien. Die staatlichen Institutionen waren zum Teil denen Chinas nachgebildet; Staatsreligion war der Buddhismus. Angriffe der Mongolen unter Dschingis Khan führten 1227 zur Vernichtung von Xixia, doch nahmen viele Tanguten im chinesischen Mongolenreich (Yuandynastie) wichtige Stellungen ein. Die Geschichte von Xixia ist hauptsächlich durch chinesische Quellen überliefert und erst zum Teil erforscht.
Universal-Lexikon. 2012.